Digitale Transformation der IT: Die Befehlsempfänger-Mentalität loswerden
Martin Andenmatten – Glenfis Der Beginn eines neuen Jahrzehnts hat oft eine magische Wirkung auf Unternehmen und Manager. Die letzten zehn
Jahre haben viele neue Technologien wie Cloud Computing, Blockchain, künstliche Intelligenz und das Internet
der Dinge hervorgebracht, aber auch viele neue Arbeitsmethoden, die das effiziente und effektive
Zusammenarbeiten im Service-Ökosystem fördern können. Die Grundlagen für die vollständige Digitalisierung von
Geschäftsprozessen sind nun vorhanden. Es kann wohl mit gutem Grund davon ausgegangen werden, dass im nächsten
Jahrzehnt die Durchdringung dieser neuen Technologien in allen unseren Lebensbereichen und damit ein
vollständiges Ablösen der «alten» Technologiewelt ansteht. Nicht eine einzelne dieser neuen Techniken ist dabei
massgebend, sondern der Verbund und die Verfeinerung dieser Technologien zu einem neuen Ökosystem wird wohl
prägend für Unternehmen und Gesellschaft werden. Mit allen ethischen und sozialen Konsequenzen, die so eine
Veränderung mit sich zieht.
Nicht nur die gewinnbringende Nutzung, sondern vor allem auch die sichere
Beherrschung und Steuerung dieser neuen Technologien wird zur Hauptherausforderung für Unternehmen und
IT-Organisationen werden. Wer als CIO in den letzten Jahren noch keine Strategien für diese anstehenden
Transformationen erarbeitet hat, wird gegen gegenüber dem Wettbewerb arg im Rückstand liegen und hat dem
Unternehmen, der IT-Organisation und wohl auch sich selbst keinen Gefallen getan. Am Traditionellen festhalten
zu wollen, hat insbesondere im Technologiebereich weniger mit Standhaftigkeit denn mit Verweigerung des
Fortschritts zu tun. Nur weil man meint, damit den neuen Risiken entgehen zu können, bleiben bestehende
Infrastrukturen nicht einfach sicherer. Viel eher muss man bedenken, dass man für Cyberkriminelle damit erst
recht zur einfachen Zielscheibe wird. Dieser Verantwortung kann man sich nicht entziehen.
Wie gross die
eigene Fertigungstiefe in IT-Organisationen auch immer noch ist, CIOs müssen sich grundsätzliche Gedanken über
ihr künftiges IT-Betriebsmodell machen und wie sie damit einen echten Mehrwert für das Business bieten können.
Sich einfach als Befehlsempfänger des Business zu verstehen und gemäss traditionellem «Plan-Build-Run»-Modell
diese neuen Technologien bereitstellen zu wollen, wird nicht mehr genügen. Digitalisierung und Innovation kann
man nicht einfach beauftragen. Das Business braucht vielmehr einen strategischen Technologiepartner, dem es
vertraut und der ihm hilft, zwischen den verschiedenen Potenzialen zu navigieren und die vorhandenen Lösungen
und Fähigkeiten optimal zu nutzen. IT-Organisationen müssen sich gut überlegen, ob sie am Steuer bleiben und
aktiv Verantwortung für die Geschäftsstrategie übernehmen wollen und können. Es gibt genügend andere da
draussen, die nur darauf warten, das Steuer zu übernehmen.
Quelle: netzwoche.ch
Martin Andenmatten auf Cloud-Finder Schweiz