Digitale Transformation beginnt im Kopf
In Sachen Digitalisierung erhielten deutsche Schulen bisher keine guten Noten: Pädagogen und Erziehungswissenschaftler, aber auch Wirtschaftsverbände beklagen die schlechte Technikausstattung und das Fehlen einer politischen Strategie für Bildung im Zeitalter der Digitalisierung.
Schule 4.0
Quelle: www.egovernment-computing.de
Fehlende Geräte, kaum passende Inhalte, zu wenig Weiterbildung: Die Lehrerschaft selbst stellt der IT-Unterstützung an ihren Schulen immer wieder ein schlechtes Zeugnis aus. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage, die der Bitkom gemeinsam mit dem Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) und der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH Anfang 2016 veröffentlicht hat. Danach schätzt jeder dritte Lehrer die Geräteausstattung seiner Schule als „mangelhaft“ oder „ungenügend“ ein.
Doch am Unwillen der Lehrer liegt es nicht, dass die Digitalisierung des Unterrichts hierzulande nur schleppend vorankommt. Im Gegenteil: Fast alle Studienteilnehmer meinen, dass Lehrinhalte per Computer und Internet um aktuelle Informationen bereichert werden und sich die Motivation der Schüler durch einen gezielten Technikeinsatz steigern ließe. Fast 90 Prozent gehen außerdem davon aus, dass die zu vermittelnden Inhalte und Zusammenhänge mithilfe digitaler Medien besser darstellbar wären. Laut Bitkom-Studie würde jeder zweite Lehrer gern öfter, als dies heute möglich ist, Digitaltechnik in seinem Unterricht einsetzen.
Smartphone trifft auf Kreidestaub
Die Initiative D21 fertigte zum Schwerpunktthema des Nationalen IT-Gipfels „Digitale Bildung“ im November 2016 ebenfalls eine Sonderstudie zum Thema an. Auch in dieser bemängeln 73 Prozent der Lehrkräfte die nicht hinreichende IT-Infrastruktur in ihrer Schule. Mangelhafte Technikausstattung ist indes nicht die einzige Ursache für den Digitalisierungsstau in deutschen Schulen.