Cloud-Migration: Trend zur Auslagerung hält trotz Sicherheitsbedenken an
Michael Montoya | Chief Information Security Officer bei EquinixQuelle: digitalbusiness-cloud.de
Aufgrund des Wettbewerbsdrucks planen immer mehr Unternehmen, ihre geschäftskritischen Anwendungen in die Cloud zu verlagern – trotz Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit. Wie die Studie „Global Tech Trends Survey 2021“ von Equinix zeigt, sehen 70 Prozent der IT-Führungskräfte die Cloud-Migration als Maßnahme, die IT-Infrastruktur zukunftsfähig zu gestalten.
- Laut der Studie „Global Tech Trends Survey 2021“ von Equinix ist der Anteil der Unternehmen, die geschäftskritische Anwendungen in die Cloud verlagern wollen, in Deutschland von 17 auf 39 Prozent gestiegen.
- 73 Prozent der IT-Entscheidungsträger in Deutschland räumen der Migration in die Cloud oberste Priorität ein.
- 45 Prozent der Verantwortlichen sehen die Gefahr von Datenlecks und Cyberangriffen infolge der Cloud-Migration als eine der größten Bedrohungen an.
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Notwendigkeit, wettbewerbsfähig zu bleiben und steigende Nutzeranforderungen zu erfüllen, immer mehr Unternehmen dazu bewegt, geschäftskritische Anwendungen in die Cloud verlagern zu wollen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil von 15 auf 37 Prozent. In Deutschland stieg der Anteil der Cloud-Migration ebenfalls um mehr als das Doppelte – von 17 auf 39 Prozent.
Im Zuge des Aufbaus stabiler digitaler Infrastrukturen zur Sicherung des künftigen Erfolgs wird geschätzt, dass 41 Prozent (Deutschland) und 47 Prozent (weltweit ) der IT-Infrastruktur in der Cloud betrieben wird. Und das trotz anhaltender Bedenken hinsichtlich der Cloud-Sicherheit. Die Ergebnisse stammen aus der „Equinix 2020-21 Global Tech Trends Survey“, für die weltweit 2.600 IT-Entscheider befragt wurden.
Schadenshöhe durch Cyberkriminalität nimmt zu
Seit dem Ausbruch der weltweiten Covid-19-Pandemie ist das Risiko von Cyberangriffen an der Digital Edge deutlich gestiegen. Cyberkriminalität verursacht weltweit einen Gesamtschaden in Höhe von mehr als einer Billion Dollar. Die durchschnittliche Schadenshöhe für Organisationen beträgt dabei mehr als eine halbe Million Dollar pro Vorfall. Das Risiko hat sich verschärft, da viele Unternehmen ihre Netzkapazitäten in kurzer Zeit verlagert haben. Das liegt daran, den zunehmenden Datenverkehr zu bewältigen, der durch Fernarbeit verursacht wird. Dies hat zu einem rasanten Anstieg der Cloud-Migration und zu einer breiten Implementierung von Cloud-basierten digitalen Infrastrukturen geführt. Diese werden meist im Rahmen einer hybriden Infrastruktur-Strategie durchgeführt.
Abwägung zwischen Cybersicherheitsbedenken und Cloud-Migration
Jennifer Cooke, Research Director Edge Strategies bei IDC, erklärt: „Verlagerungen von Bevölkerungszentren, zunehmende Cyberangriffe, rapide wachsende Datenmengen und immer neue Compliance-Anforderungen, die Schaffung von Geschäftsökosystemen und die Umstellung auf digitale Abläufe – dies alles hat die Notwendigkeit vorangetrieben, digitale Infrastrukturen neu zu denken. Und diese Marktkräfte bewegen IT-Führungskräfte dazu, unter Rückgriff auf die besten Strategien Investitionen in digitale Kernprozesse, die Digital Edge und den Datenaustausch zu priorisieren.“
Laut der Studie räumen 73 Prozent der Befragten in Deutschland (70 Prozent weltweit) der Migration in die Cloud oberste Priorität ein. 78 Prozent (80 Prozent weltweit) konzentrieren sich auf die Digitalisierung ihrer IT-Infrastruktur. Dieser Schritt wird nicht leichtfertig vollzogen, da in allen drei Regionen die Gefahr von Datenlecks/Cyberattacken als Folge der zunehmenden Cloud-Nutzung als eine der größten Bedrohungen für Unternehmen wahrgenommen wird. Nämlich von 45 Prozent in der EMEA-Region, 52 Prozent in Nord- und Südamerika und 50 Prozent im asiatisch-pazifischen Raum.
Cloud-Migration: Steigende Anzahl von Endgeräten und Cloud-Ressourcen
Diese Bedenken sind nicht unbegründet. Wie aus der vierten Ausgabe der von Equinix veröffentlichten Marktstudie „Global Interconnection Index (GXI) hervorgeht, nimmt die Anzahl der Endgeräte und Cloud-Ressourcen zu. Folglich müssen Unternehmen sich mit den Sicherheitsrisiken auseinandersetzen, die mit einer verteilten Umgebung einhergehen. Darunter sind DDoS-Angriffe, die im Vorjahresvergleich um 270 Prozent zugenommen haben.
Michael Montoya, Chief Information Security Officer bei Equinix, kommentiert: „Die digitale Transformation ist für Unternehmen von existenzieller Bedeutung. Jedes Unternehmen wird zu einem Softwareunternehmen und die Pandemie hat die Notwendigkeit der digitalen Transformation weiter verschärft. So haben laut der Umfrage von Gartner Board of Directors 69 Prozent der Vorstände ihre digitalen Initiativen infolge Covid-19 intensiviert. Der Wechsel in die Cloud steht im Zentrum dieser Transformation. Wie aus unserer GTTS-Studie jedoch hervorgeht, bereitet diese Migration vielen digitalen Unternehmen nach wie vor Sorgen. IT-Entscheider äußern in diesem Zusammenhang die Befürchtung, es könnten vermehrt Datenlecks und Sicherheitsverletzungen auftreten.“
Michael Montoya ist überzeugt, dass Cyber-Hygiene auch in der Cloud äußerst wichtig ist: „Equinix bietet eine robuste und vernetzte Plattform, die den direkten und sicheren Austausch von Daten zwischen Unternehmen ermöglicht. Equinix Fabric eröffnet den Zugang zu globalen digitalen Geschäftsökosystemen und einer Vielzahl von Cloud-Dienstleistern. Als Chief Information Security Officer bin ich erleichtert darüber, dass meine Cloud-Implementierungen das Internet und die damit verbundenen Cyberrisiken umgehen.“
Stacy Hayes, Mitbegründer und Executive Vice President von Assured Data Protection, ergänzt: „Equinix und Equinix Fabric haben es uns ermöglicht, unsere Rubrik Cloud-Dienste über eine schnelle, skalierbare und sichere Interconnection-Plattform mit Zugang zu mehreren Hyperscaler-Clouds bereitzustellen, die nicht nur die Daten unserer Kunden schützen, sondern ihnen künftig auch erhebliche Mehrwerte rund um ihre Daten beschert.“
Zentrale Ergebnisse des Global Tech Trends Survey im Überblick
78 Prozent der IT-Entscheidungsträger hierzulande (80 Prozent weltweit) gaben an, die Digitalisierung ihrer IT-Infrastruktur habe oberste Priorität. 71 Prozent der Befragten in Deutschland und 76 Prozent weltweit wollen sich darauf konzentrieren, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.
Nahezu die Hälfte (45 Prozent in Deutschland, 48 Prozent weltweit) der Befragten gaben an, dass sie die Gefahr von Datenlecks und Cyberangriffen infolge der Cloud-Migration als eine der größten Bedrohungen weltweit ansehen.
71 Prozent der digitalen Unternehmen in Deutschland gaben an, dass sie der Verbesserung der Cybersicherheit ihres Unternehmens Priorität einräumen. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den 60 Prozent, die dies in der Ausgabe 2019-20 der Umfrage angegeben haben. Weltweit ist die Zahl sogar um elf Prozentpunkte höher: 81 Prozent der Befragten gaben die Verbesserung der Cybersicherheit ihres Unternehmens als Priorität an, gegenüber 70 Prozent im Vorjahr.
Zur Methodik der Umfrage: Im Rahmen der von Equinix in Auftrag gegebenen unabhängigen Studie „2020-21 Global Tech Trends Survey“ wurden 2.600 IT-Entscheidungsträger in Nord- und Südamerika (Brasilien, Kanada, Kolumbien, Mexiko, USA), dem asiatisch-pazifischen Raum (Australien, China, Hongkong, Japan, Korea, Singapur) und in EMEA (Bulgarien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Spanien, Schweden, Schweiz, Türkei, VAE, Großbritannien) befragt. Die Teilnehmer der Studie wurden über das Online-Forum von Dynata ausgewählt und wurden vom 17. Dezember 2020 bis zum 8. Januar 2021 online befragt. Equinix ist Anbieter einer Plattform für digitale Infrastruktur, die es digitalen Unternehmen ermöglicht, ihre Infrastrukturen zusammenzuführen und miteinander zu vernetzen.