Neue Teststrecke für selbstfahrende Autos in Berlin

30.09.2019.

Im Berliner Stadtzentrum ist eine Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Autofahren eröffnet worden. Zwischen Brandenburger Tor und Ernst-Reuter-Platz sollen bald von Computern gesteuerte Testwagen unterwegs sein.

Quelle: mdr.de

Am Donnerstag ist in Berlin eine Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Autofahren im Stadtverkehr eröffnet worden. Auf der 3,6 Kilometer langen Strecke zwischen Brandenburger Tor und Ernst-Reuter-Platz im Stadtteil Charlottenburg sollen künftig auch von Computern gefahrene Testwagen unterwegs sein. Wie Forscher der Technischen Universität Berlin sagten, wird auch ein Mensch im Wagen sitzen – jedoch nur zur Kontrolle.

Mehr als 100 Sensoren kommunizieren mit Testwagen

Die TU-Wissenschaftler installierten in den vergangenen Jahren mehr als 100 Sensoren entlang der Straße des 17. Juni, die in West-Ost-Richtung – vorbei an der Siegessäule – weitgehend schnurgerade durch den Tiergarten führt. Die Sensoren schicken Daten an die Testwagen, die zusätzlich mit Kameras, Radar und Laser-Scannern ausgestattet sind. Spezielle Computer-Programme verknüpfen alles miteinander. Zu der Teststrecke gehören auch zwei sehr große Kreisverkehre am Großen Stern und am Ernst-Reuter-Platz, die beide als Unfallschwerpunkte gelten. Es gibt 15 Ampeln, 1.400 Parkplätze und 60.000 Autos pro Tag. Künftig soll die Strecke nicht nur von der TU, sondern auch von anderen Forschungseinrichtungen und der Industrie genutzt werden.

Unterschieden wird bei der Technik zwischen automatisierten und völlig autonomen Fahren. Automatisiert bedeutet, dass der Computer das Auto fährt, ein Mensch aber das Geschehen überwacht. Autonomes Fahren entspricht der Bewegung mit Autopilot. Ein Fahrer wäre nicht mehr nötig.

Systeme lernen, mit Verkehr und Hindernissen umzugehen

Die TU verfügt zunächst über fünf Testwagen, drei Mercedes, einen BMW und einen VW. Zwei davon sind derzeit technisch so ausgerüstet, dass sie künftig automatisiert auf der Teststrecke fahren können. Wann das geschehen soll, ist noch unklar. Klar ist, dass immer ein Wissenschaftler hinter dem Steuer sitzen muss, allerdings ohne die Hände am Lenkrad zu haben.

Die anderen drei Autos werden von Fahrern über die Teststrecke gesteuert. Dabei speichern sie alle Daten, die an der Strecke erfasst werden. So sollen die Systeme immer besser lernen, mit dem Verkehr, wechselndem Wetter, Licht und Dunkelheit, Ampelschaltungen, Fußgängern und anderen Autofahrern umzugehen.

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