Oettinger fordert Gutscheine zur digitalen Weiterbildung
Um in Zukunft digital noch wettbewerbsfähig zu sein, fordert EU-Kommissar Günther Oettinger Bildungsgutscheine für alle und Investitionen in Höhe von 500 Milliarden Euro in die digitale Infrastruktur. Nein sagt der EU-Kommissar zum bedingungslosen Grundeinkommen.
„Digitalisierung, Automatisierung und Globalisierung lassen sich nicht aufhalten, wohl aber gestalten. Daher muss es uns gelingen, die Trends für möglichst alle Menschen begreifbar zu machen und sie in diesen Dingen weiterzubilden“, sagt Günther Oettinger im Interview mit dem DUB UNTERNEHMER-Magazin, das am 13. Juli erscheint. Deshalb fordert der EU-Haushaltskommissar Gutscheine zur digitalen Weiterbildung für alle. Bildung soll Ängste nehmen und „eine Gegenbewegung zu Populismus, Protektionismus und Nationalismus“ initiieren. „Diese leben ja von der Angst vor Veränderung durch Automation, Digitalisierung, Globalisierung“, so Oettinger weiter. Der Haushaltskommissar beklagt, dass aktuell noch viel zu wenige Tarifverträge Zeit zur digitalen Weiterbildung vorsähen. „Ich hoffe, das ändert sich bald. Heruntergebrochen auf den Kern des Problems aber benötigen wir Weiterbildungsgutscheine für alle.“
Ohnehin sieht Oettinger in Sachen Wettbewerbsfähigkeit der EU gegenüber den Digitalisierungsschrittmachern aus den USA und Asien dringenden Handlungsbedarf. „Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, die keine nationalen und regionalen Grenzen mehr kennt, ist die wichtigste Investition unserer Generation.“ Man müsse in Europa etwa 500 Milliarden Euro in Glasfasernetze und 5G-Technologie investieren. „Wir brauchen eine Verdopplung der Installationsmasten, ansonsten schaffen wir das nicht und bleiben in Sachen Datentransport stehen. Denn die Datenmengen werden künftig explodieren. Um hier Grenzen und Blockaden zu überwinden, braucht es eine klare, europäische Digitalstrategie“, so der EU-Politiker