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BILDUNG
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Digitalisierung und menschliche Kommunikation gehen Hand in Hand. Viele Beratungsangebote versprechen zu helfen. Der Artikel zeigt, welche Beratungsformen bei der Bewältigung der Herausforderungen in Frage kommen, mit ihren spezifischen Vor- und Nachteilen.
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Jun
In September 2017 we will again offer courses with interesting personalities from the industry and academic world. Get closer to the Digital Transformation and its multidisciplinary aspects while considering information security. Learn how a company communicates. Or, perhaps your interests lie in Information Management & Decision Support?
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Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann möchte die digitale Grund- und Weiterbildung stärken. Das zeigen SRF-Recherchen.
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Feb
Lehrgänge Betriebswirtschaft
Lehrgänge Wirtschaftsinformatik
Lehrgänge ICT
Zusammenfassung
Wie alle nationalen Bildungssysteme steht auch dasjenige der Schweiz vor neuen Herausforderungen. Globale Entwicklungen in Ökonomie, Kommunikationstechnologie, Umwelt und Wissenschaft verändern nachhaltig das soziale, kulturelle und politische Leben. Die Akademien Schweiz halten Bildung für die wichtigste strategische Investition. Von ihr hängt ab, ob die Menschen in der Lage sind, die Chancen dieser Veränderungen zum individuellen Wohlergehen zu nutzen, und ob die Gesellschaft als Ganze sich erfolgreich zu behaupten und nachhaltig weiter zu entwickeln vermag.
Auch wenn die Schweiz ein historisch einzigartig geprägtes und erfolgreiches Schulsystem hat, ist sie doch keine Insel. Die geschützten Räume kantonaler Schulpolitik sind für sich nicht in der Lage, angemessene Zukunftslösungen zu finden und zu realisieren. Eine Analyse internationaler Trends und nationaler Stärken wie Schwächen bildet die Grundlage für die erforderlichen Entwicklungen.
In einem Szenario 2030 entwirft das Weissbuch die strategischen Grundzüge eines zukunftsfähigen Bildungsverständnisses aus der Perspektive einer Wissensgesellschaft. Im Zentrum stehen eine umfassende Entfaltung der menschlichen Kompetenzen und die Befähigung zu aktiver und selbstbestimmter Teilhabe am öffentlichen Leben. Das Szenario setzt auf eine frühe Förderung von besonderen Begabungen. Ein elementares Wissenschafts- und Technikverständnis ist integraler Teil der Allgemeinbildung. Mehr Menschen erwerben höhere Bildungsabschlüsse. Die Ausbildungszeiten sind flexibler gestaltet, das nicht schulische informelle Lernen erhält ein stärkeres Gewicht. Eine umfassende informationstechnologische Alphabetisierung gehört zum Kernauftrag der Schule. Die Ausbildung entsprechend geschulter Lehrkräfte auf allen Ebenen wird als strategisches Element der Bildungspolitik verstanden.
Die Akademien schlagen eine deutliche Vereinfachung und Vereinheitlichung der Strukturen im gesamten schweizerischen Bildungssystem vor. Sie empfehlen die Erarbeitung einer stärker international ausgerichteten Strategie zur Entwicklung des gesamten Bildungssystems auf Bundesebene und die Einrichtung einer entsprechenden Institution des Bundes zu ihrer Umsetzung. Empfohlen werden die konsequente Ausrichtung des Bildungsauftrages an Schlüssel- und Mindestkompetenzen sowie eine Reihe weiterer Massnahmen hinsichtlich Selektion und Förderung, der Bildungsinhalte und ihrer Priorisierung, der Abstimmung der Bildungsstufen, des Verhältnisses von formeller und informeller Bildung sowie der Zusammenarbeit zwischen den Erziehungs- und Bildungsverantwortlichen. Eine Road Map umreisst die erforderlichen Umsetzungsschritte von 2009 bis 2030.
Zukunft Bildung Schweiz
Ökonomische und gesellschaftliche Konsequenzen für die Bildung
Im Zuge der digitalen Revolution wird sich auch grundlegend verändern, was, wie und warum wir lernen. Je höher das Tempo des Fortschritts, umso schneller veraltet unser Wissen. Heute wissen wir nur einen kleinen Bruchteil dessen, was wir in 20 Jahren wissen werden. Dies bedeutet, dass der grösste Teil des Wissens des Jahres 2030 in den kommenden Jahren erst entwickelt/entdeckt werden wird. Also müssen wir mehr und schneller lernen – «You need to get better, faster» sagt der amerikanische Innovationsforscher John Seely Brown. Vielleicht müssen wir dabei auch lernen, zu entlernen: das Autofahren, die QWERTZ-Tastatur, die Mülltrennung. Und wir müssen neue Wege finden, um das Lernen zu skalieren.
Die Revolution des Bildungswesens steht noch ganz am Anfang. Es braucht Zeit, um jahrtausendealte Strukturen und Institutionen abzulösen. Und der Lernvorgang bleibt trotz neuer Lerntechnologie aufwändig mindestens so lange, bis es möglich sein wird, Informationen ohne Aufwand direkt in unser Gehirn zu «laden». E-Learning-Formate gibt es zwar bereits seit einigen Jahrzehnten, aber seit die Digitalisierung dank Smartphone, Cloud und Wifi unser ganzes Leben durchdringt, haben Anzahl und Vielfalt der Informationsvermittlungsformen rasant zugenommen. Trotz gewissen Anlaufschwierigkeiten ist das disruptive Potential dieser Entwicklung also schon heute erkennbar. Die traditionelle Vorstellung, wonach Bildung etwas ist, das zu einer bestimmten Zeit (vormittags oder abends), an einem bestimmten Ort (Schule oder Schulungsräume), von einer bestimmten Person (Lehrer oder Dozent), mit einer bestimmten Methode (Frontaloder kooperativer Unterricht) und einem bestimmten Lernmedium (Schulbuch oder Internet) passiert, passte möglicherweise in die strikt arbeitsteilige und funktionentrennende Epoche des Industriezeitalters; im digitalen Zeitalter verschwimmen all diese Kontraste, die Abgrenzungen lösen sich auf. Bildung wird in Zukunft wie Information immer und überall verfügbar sein, überwiegend als Freeware, und oft als Spielmechanismus in alltägliche Konsum- und Arbeitsprozesse eingebaut.
Folgende fundamentale Änderungen zeichnen sich ab:
- Neue Player wie Youtube und Wikipedia verändern die Bildung bis 2030 fundamental: Vom hierarchischen Vermitteln (Lehrperson + Schüler) zum Peer- to- Peer oder Social Learning.
- Künstliche Intelligenzen und Roboter unterstützen und ersetzen den traditionellen Lehrer. Der Einsatz von Robotern oder E-Learning Systemen hängt dabei von der Komplexität der Aufgabe ab – Vokabeln kann ein Roboter problemlos beibringen, philosophisches Denken eher nicht.
- Das persönliche Feedback ist nicht länger ein Wettbewerbsvorteil für den physischen Unterricht. Automatische und permanente Auswertungen unserer digitalen Bildungsdaten ermöglichen ein konstantes und präziseres Feedback, als dies je eine Lehrperson liefern könnte.
- E-Learning macht Bildung zumindest prinzipiell skalierbar. Dadurch entstehen – zumindest in Teilsegmenten sogenannte Winner-Takes-All-Märkte. Am deutlichsten zeigt dies der Erfolg verschiedener MOOCs (Massive Open Online Courses) von amerikanischen Universitäten, wie beispielsweise die unter dem Namen HarvardX gestarteten Angebote der Harvard University. Diese MOOCs erschliessen durchaus ganz neue Kundengruppen, die ansonsten keine Universitätsweiterbildung absolvieren und häufig aus Schwellen- oder Entwicklungsländern stammen. Dadurch werden sie – vorerst in Entwicklungs- und Schwellenländern – die klassischen Universitätsstudiengänge nach und nach ersetzen.
- Eine neue Star-Ökonomie bildet sich nicht nur im universitären Bereich heraus, sondern auch im Weiterbildungsmarkt (der immer wichtiger wird, wenn lebenslanges Lernen Pflicht wird). Eindrücklichstes Beispiel hierfür sind die Mathematik-Videos der Khan Academy31, die zeigen, dass auch komplexe Stoffe so unterrichtet werden können, dass sie verständlicher werden als bei den meisten Lehrern. Hierdurch kann (theoretisch) ein einziger guter Lehrer Millionen von Schülern in aller Welt beim Lernen helfen und damit auch andere, schlechtere Angebote vom Markt verdrängen – und zwar nicht nur andere Lehrer, sondern vor allem auch andere Medienformate wie das klassische Lehrbuch. Ähnlich wie es bisher Klassiker unter den Lehrmitteln gab, wird es in Zukunft auch Klassiker unter den Lehrern geben – nur in digitaler Version. Da der Kreis der Zuhörenden nicht mehr beschränkt ist, gibt es einen starken Anreiz für Lehrende, ihre Hörerschaft, ihre Bekanntheit und damit letztlich auch ihre Vergütung zu erhöhen.
Die nachhaltige Entwicklung ist ein integraler Bestandteil der gemeinsamen Zielsetzung von Bund und Kantonen für den Bildungsraum Schweiz.
Massnahmen des Bundesrats zur Zielerreichung: Bund und Kantone setzten sich für die Integration von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Schule und Unterricht ein. Ausgehend von der bisherigen Schwerpunktsetzung, die bei der Volksschule lag, soll der Fokus zusätzlich auch auf weitere Bildungsstufen und -bereiche und dabei insbesondere auch auf die berufliche Grundbildung und die gymnasiale Bildung gerichtet werden. Im Berufsbildungsbereich unterstützt der Bund die Trägerschaften verschiedener Berufe in der eruflichen Grundbildung und der höheren Berufsbildung. Damit sollen Kompetenzen für den Schutz und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sowie für die nachhaltige Energienutzung in ihren Grundlagendokumenten (Bildungsverordnung,
Bildungsplan, Prüfungsordnung, Rahmenlehrplan) verankert werden. Ferner erarbeitet die als nationales Kompetenzzentrum für BNE vom Bund geförderte Stiftung éducation21 Vorschläge zur Einführung und zur Diffusion von BNE in der Berufsbildung. Bildung für nachhaltige Entwicklung ist Gegenstand der Bildungsberichterstattung von Bund und Kantonen und des Bildungsberichts 201873. Die nachhaltige Entwicklung ist eine feste Komponente der in diesem Rahmen festzulegenden Weiterentwicklung des schweizerischen Bildungssystems und wird dadurch gestärkt.
Öffentliche Beschaffung des Bundes
Der Bund berücksichtigt bei seinen öffentlichen Beschaffungen Güter (Produkte, Dienstleistungen, Bauwerke), die über ihren gesamten Lebensweg hohen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Anforderungen genügen. Er nimmt bei seinem Konsumverhalten eine Vorbildfunktion ein, indem er im Rahmen seiner Beschaffungstätigkeit Produkte nachfragt und Bauwerke realisiert, die wirtschaftlich, umweltschonend und gesundheitsverträglich sind und die möglichst sozial verantwortungsvoll produziert werden.
Im Sommer 2015 hat die Beschaffungskonferenz des Bundes (BKB) ihre Empfehlungen zu einer nachhaltigen Beschaffungspraxis120 für die Beschaffungsstellen des Bundes letztmals aktualisiert. Zudem wurde 2013 im Rahmen des Beschaffungscontrollings des Bundes das Monitoring Nachhaltige Beschaffung neu eingeführt.
Zudem prüft der Bund die Schaffung einer nationalen Plattform für nachhaltige öffentliche Beschaffung. Diese Plattform hat zum Zweck, die nachhaltige öffentliche Beschaffung zu fördern und den Informationsaustausch zwischen den Staatsebenen in diesem Themenbereich sicherzustellen