Wirtschaft Digital und Nachhaltigkeit
Ökonomie USA, Russia, China
Das ökonomisch Gute und ökonomisch Böse halten sich in einer Nation stets das
Gleichgewicht.
Karl Marx, Friedrich Engels.
Programm des estnischen Vorsitzes im Rat der Europäischen Union
Eine europäische Einheit zu schaffen, eine Reise, die vor 60 Jahren begann, ist nach wie vor ein ehrgeiziges und zukunftsorientiertes Bestreben. Die Europäische Union begann als ein Traum von wenigen und wurde die Hoffnung für viele. Die vier Grundfreiheiten der EU – ein entfernter Traum und entferntes Ziel im Jahr 1957 – sind nun Realität und werden als selbstverständlich akzeptiert. Nie haben die Europäer so lange in Frieden gelebt wie heute. Europäische Bürger und Unternehmen genießen beispiellose Freiheiten und sind auf der ganzen Welt erfolgreich.
Die EU ist mit bisher nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert, sowohl auf globaler als auch europäischer Ebene. Estland als Mitgliedstaat und Vorsitzender im Rat ist zuversichtlich, dass in Europa ausreichend Einheit und Willen vorhanden sind, um alle Herausforderungen effektiv anzugehen. Während wir das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union nach den Richtlinien des Europäischen Rates und den vom Rat verabschiedeten Richtlinien verhandeln, müssen wir auch so schnell wie möglich eine Union der 27 verabschieden. Wir sind zuversichtlich, dass wir sowohl die Stärke als auch die Fähigkeit besitzen, diese Herausforderungen in Möglichkeiten zu verwandeln. Wir schauen mit großer Hoffnung auf die Europäische Union und ihre Zukunft. Europäische Einheit wird durch das Sprechen mit einer Stimme und gemeinsames Handeln ausgedrückt. Zusammen sind wir stärker als vor 60 Jahren: Millionen Europäer profitieren vom Leben in einer großen Union. Eine Union, die alte Trennungen überwunden hat und bereit ist, das bisher Erreichte zu verteidigen. Eine Union, die entschlossen und beharrlich die aktuellen und künftigen Herausforderungen löst. Eine Union, in der Mitgliedstaaten und Institutionen Verantwortung teilen und gemeinsame Entscheidungen treffen, die dem Interesse der europäischen Bürger dienen und deren Leben verbessern.
STRATEGIE DIGITALE SCHWEIZ, BR 2016
Innovation, Wachstum und Wohlstand in der digitalen Welt
Die Schweiz baut ihre Stärken als innovative Volkswirtschaft aus. Sie nutzt die Chancen der Digitalisierung konsequent und gibt sich die nötigen Grundlagen hierfür. Informations- und Kommunikationstechnologien bringen einen Innovationsschub, führen zu Wertschöpfung, wirtschaftlichem Wachstum und tragen zur Wohlstandssicherung bei.
Digitale Transformation wirkt disruptiv
Bereits in den ersten «E»-Anwendungsgebieten (E-Banking, E-Business, E-Commerce) hat sich ab Mitte der 1990er Jahre gezeigt, dass die rasante technologische Entwicklung – und die damit entstehenden Möglichkeiten – der effektiven Nutzung der ICT und der erfolgreichen Adaption in Wirtschaft, Gesellschaft und in weiteren Sektoren weit voraus eilt. Dadurch entstehen Brüche und Lücken, die sich nur über längere Zeit und mit hohem Aufwand (Information, Kompetenz, Fachkräfte) und hartnäckiger Arbeit schliessen lassen.
Mit der Digitalisierung, Virtualisierung, Miniaturisierung, Leistungssteigerung und Vernetzung entstehen nicht nur neue Geräte (z.B. Mobile Devices) und Dienste (z.B. Apps), sondern auch neue Geschäftsmodelle, Dienste und Prozesse. Dadurch werden bestehende Modelle, Strukturen und Organisationen zum Teil obsolet. Auch etablierte Akteure sehen sich in ihrer Existenz gefährdet. Es entstehen neue, mächtige globale Player, Monopole und Kartelle – und mit ihnen neue Risiken, z.B. bezüglich der Verwendung von Daten, Einflussnahme, Abhängigkeit, Beherrschung.
Kräfteverhältnisse und Dimensionen verschieben sich
Während Jahrzehnten bildeten klassische Unternehmen und Marken die Schwergewichte an den Weltbörsen. Mit der Digitalen Transformation hat sich dies fundamental geändert: 2015 belegten Apple, Google, Microsoft und IBM die Ränge 1 bis 4. Eindrücklich sind auch die Entwicklung von Online-Diensten, sozialen Medien und Netzwerken, die Anzahl derer, die solche Dienste und Medien nutzen, sowie das Ausmass und die Intensität ihrer Nutzung: always online, anytime, anywhere.
So zählt z.B. Facebook mehr Benutzer/innen als die grösste Volkswirtschaft der Welt (China) Einwohner. Zu- sammen mit weiteren Online-Netzwerke wie Instagram, Twitter, Youtube etc. spielen solche Global Players – verglichen mit traditionellen Anbietern von Diensten und Distributionsnetzen – in einer völlig neuen Liga. Dies macht sie nicht nur sehr interessant und wertvoll, sondern auch extrem einflussreich und mächtig. Beispiel: Der Anteil von Apple am Gewinn des globalen Smartphone-Markts beträgt mittlerweile 92%, obwohl Apple nur 20% der Geräte verkauft.
Nachhaltige Entwicklung als Verfassungsauftrag
In der neuen Bundesverfassung von 1999 ist die nachhaltige Entwicklung mehrfach verankert. Artikel 2 umschreibt den übergeordneten Zweck der Eidgenossenschaft. Dieser umfasst die Förderung der gemeinsamen Wohlfahrt, der nachhaltigen Entwicklung, des inneren Zusammenhalts und der kulturellen Vielfalt (Absatz 2) wie auch den Einsatz für die dauerhafte Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und für eine friedliche und gerechte internationale Ordnung (Absatz 4). Gemäss Artikel 73 haben Bund und Kantone als verbindlichen Handlungsauftrag an die staatlichen Organe aller Stufen „ein auf die Dauer ausgewogenes Verhältnis zwischen der Natur und ihrer Erneuerungsfähigkeit einerseits und ihrer Beanspruchung durch den Menschen anderseits“ anzustreben. In Artikel 54 werden die aussenpolitischen Ziele genannt, die wichtige Elemente der nachhaltigen Entwicklung aufnehmen: Förderung der Wohlfahrt, Beitrag zur Linderung von Not und Armut in der Welt, zur Achtung der Menschenrechte, zur Förderung der Demokratie, zu einem friedlichen Zusammenleben der Völker und zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen.
Nachhaltige Entwicklung kennt keine Grenzen
Till Berger, Daniel Dubas
Zum Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung bedingen sich Innen- und Aussenpolitik gegenseitig: Phänomene wie der Klimawandel oder der Ressourcenverbrauch machen vor der Grenze nicht halt. Deshalb richtet der Bundesrat seine «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016–2019» auf die Agenda 2030 der UNO aus.
17 Ziele für nachhaltige Entwicklung
Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung mit ihren 169 Unterzielen sind das Kernstück der Agenda 2030. Sie tragen der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimension der nachhaltigen Entwicklung in ausgewogener Weise Rechnung und führen zum ersten Mal Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung in einer Agenda zusammen.
Quelle: www.eda.admin.ch
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