Digitale Transformation – Die Basis

26.03.2021.

Mathias Binz – Hochschule für Wirtschaft, FHNW

Die digitale Transformation, das ganz grosse teils (noch) Unbekannte wird heutzutage als den gleichzeitigen Wechsel auf mehreren Ebenen verstanden; der Technischen, Politischen, Gesellschaftlichen, der Demographischen, Globalen etc. Wird der Mensch durch diese Veränderungen und Veränderungsprozesse begleitet, wie ein Reiseführer der auf Chancen und Gefahren hinweist, hilft dies den Weg in die Arbeitswelt der Zukunft zu gehen und zu meistern.

Doch was ist die Voraussetzung um die ganzheitliche Digitale Transformation überhaupt in Angriff nehmen zu können? Diese Frage soll in den nachfolgenden Zeilen kurz und vereinfacht beschrieben werden. Die jeweiligen Themen basieren auf aktueller Literatur aus der Wissenschaft, gestützt auf Erfahrungsberichten aus der Wirtschaft (White Papers) und anwendungsorientierten Beispielen.

Ein Haus soll auf einem starken Fundament gebaut werden. 
Technologien und Begriffe wie das ‘Internet of Things’ (IoT), ‘Augmented Realtiy’ und auch ‘Artificial Intelligence’ sind alles Schlagworte und Begriffe welche mit der Digitalen Transformation einhergehen und deren Diskussionen prägen. Jedoch stehen heute noch viele KMUs vor der Herausforderung geeignete Daten über bestehende Prozesse zu sammeln. Doch genau dies ist die Voraussetzung für Prozessoptimierungen und neue Geschäftsmodelle (Hertwig, 2018). Erst wenn diese Basis geschaffen ist, kann eine ganzheitliche Digitale Transformation eines Unternehmens gestartet werden.

Ein Statement von Professor Kai Reinhardt, von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, dass es in Unternehmen brodelt und diese mit stürmischen Zeiten rechnen bezüglich der Digitalen Transformation, denn viele Firmen seien schlicht damit überfordert. Doch wieso ist dies so? Einerseits ist das Entwicklungs- und Innovationstempo im IT-Bereich horrend wie Kai Reinhardt aussagte, andererseits mangelt es an Verständnis was die Digitale Transformation überhaupt ist.

Von ‘Open-Space’ zu ‘Everywhere-Workplace’, Cloud und ‘Internet of Things’ wird oft alles in den Topf der Digitalen Transformation geschmissen, kurz umgerührt, bei hitzigen Gesprächen gebrodelt, und fertig ist das unbeschreibliche und unfassbare Menü namens ‘Arbeitswelt der Zukunft’, ‘Arbeitswelt 4.0’ oder wie dies auch immer benannt wird in den Einschlägigen Fachjournalen. Schlimmer macht dies nur noch, dass jeder Experte ist und seinen eigenen Senf noch in den Topf hinzugeben mag. Ein altbekanntes Sprichwort besagt: “Zu viele Köche verderben den Brei!” Dies trifft auch auf die Digitale Transformation zu. Wie zu Beginn erwähnt ist die Digitale Transformation ganzheitlich auf mehreren Ebenen anzutreffen, doch erschweren solch breitgestützten Diskussionen interessierten KMUs den Einstieg überhaupt zu greifen, zu verstehen. Folglich soll in diesem Kurzbericht sehr vereinfacht die Basisvoraussetzung der Digitalen Transformation erklärt werden, damit KMUs, Unternehmerinnen und Unternehmer in Familienbetrieben mit langer Historie, bis hin zu Handwerksbetrieben und Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung und IT-Fachwissen die Voraussetzung verstehen und diese Basis gegebenenfalls innerhalb des eigenen Unternehmens anwenden können.

Die Basis muss stimmen
Digitale Transformation hat in Fachbüchern, akademischen Zeitschriften viele unterschiedliche Definitionen, abhängig von der Autorin, dem Autor, dem Fokusschwerpunkt des Verlages, usw. Doch besonders wichtig für KMUs ist hier die Basis zu verstehen, dass die Abrufbarkeit und Verfügbarkeit von Firmeninternen-Daten im Fokus steht, damit diese «Handelbar» werden und nicht brach im Dschungel der Datenwelt einer Firma liegen bleiben.

Die letzte industrielle Revolution, die Digitalisierung, hat nunmehr jedes Unternehmen abgeschlossen. Geschäftsberichte werden auf dem Computer geschrieben und erfasst, es wird vom PC aus auf einem Drucker gedruckt und nicht mehr wie früher auf einer Blaupausendruckerpresse. Die Basis der jetzigen industriellen Revolution, die Digitale Transformation oder auch Industrie 4.0 genannt, beschreibt im Kern die Vernetzung der digitalen Geräte, deren Datenaustausch für die Firmeninteressen zu optimieren um einen Mehrwert zu schaffen. Das ist die Basis! Ohne diese Basis kann eine ganzheitliche Digitale Transformation welche über Arbeitsmodelle Diskutieren, den Gesellschaftlichen Wertewandel berücksichtigen, usw., nicht in einem Unternehmen stattfinden.

Für KMUs sollte es daher wichtig sein, den Stand dieser Vernetzung zu erfassen und sich Gedanken darüber zu machen. Denn in der Hitze dieser Thematik wird oft vergessen, was überhaupt bereits alles vernetzt ist, resp. was vernetzt werden könnte. Vom Drucker, zum Mobiltelefon, von einer CNC-Maschine bis hin zu Steuergeräten ganzer Anlagen verfügen heutzutage über einen internen Speicher und über Schnittstellen um mit einem Rechner zu Kommunizieren.
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