Initiativen zu “Digital Societies”
Von Dr. Christian Ritter / Sarah Lechmann, Dr. sc. ETH Zürich
In der Schweiz beschäftigen sich zahlreiche Initiativen mit der Digitalisierung und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die Stakeholder, die an solchen Initiativen beteiligt sind, reichen von Institutionen aus den Wissenschaften über Wirtschaft, Politik und Verwaltung bis hin zum Kunst- und Kultursektor. Dementsprechend wird das Querschnittsthema “Digitale Gesellschaften” aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Zielsetzungen angegangen.
Das gemeinsame Projekt des Collegium Helveticum und der Digital Society Initiative (DSI) der Universität Zürich (UZH) erstellte erstmals einen systematischen Überblick über (Schweizer) Stakeholder, die sich aktiv mit Fragen der digitalen Gesellschaft auseinandersetzen. Die Basisdaten wurden in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen evalueSCIENCE erhoben.
Die Digitalisierung stellt bestehende Denk- und Handlungsmuster in Frage, ermöglicht neue Formen der Forschung und Lehre und erfordert neue Fähigkeiten für die sich rasch verändernden Gegebenheiten unserer Gesellschaft. Hauptziel der Digital Society Initiative der UZH ist es, diese Prozesse kritisch zu reflektieren und zukunftsorientiert zu gestalten und die UZH national und international als Kompetenzzentrum für die kritische Reflexion aller Aspekte der digitalen Gesellschaft zu positionieren.
Das Collegium Helveticum ist ein Think Tank und Laboratorium für transdisziplinäre Forschung, getragen von der Universität Zürich, der ETH Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste. Sein Auftrag besteht in der Förderung des Dialogs zwischen den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Natur- und Ingenieurwissenschaften, der Medizin und den Künsten. Das aktuelle Forschungsthema des Collegium Helveticum lautet “Digital Societies”.
Gemeinsam bieten die DSI und das Collegium Helveticum mit diesem Projekt eine öffentliche, interaktive Anwendung an, die über Initiativen und Institutionen informiert, die sich mit dem Thema „Digital Societies“ beschäftigen und die Auskunft gibt über deren Handlungsfelder, Schwerpunkte und Netzwerke. Das Projekt wendet sich damit an die Stakeholder, die derzeit und zukünftig an Fragen der Digitalisierung arbeiten. In einem ersten Schritt wurden Initiativen und Institutionen identifiziert, die einen Schwerpunkt auf gesellschaftliche Fragen der Digitalisierung legen. Die Daten wurden anhand der folgenden Kriterien bewertet und geordnet:
- Themenschwerpunkt: Wirtschaft, Recht und Sicherheit, Medizin und Gesundheit,
Gesellschaft und Soziales, Wissenschaft, Bildung, Politik, Medien, Architektur und
Stadtplanung, Kunst und Design, Technologie und Ingenieurwesen - Form: wissenschaftliche Initiative, öffentliche Initiative, privatwirtschaftliche
Initiative, NGO/NPO, Lobby-Organisation, Think Tank, Kultureinrichtung - Tätigkeitsfeld: Wissenschaft, Politik und Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft,
Kultur - Finanzierung: Staatlich, Privat, Stiftung, Drittmittel
Nach einer ersten Phase der Datenerhebung und im Austausch mit den ausgewählten Institutinen wurden die Ergebnisse auf der interaktiven Webseite – digitalsocieties.ch – präsentiert. Mittels verschiedener Darstellungsformen, wie einer Karte, dem Netzwerk und einer Liste (siehe Abbildungen) wird gezeigt, welche Stakeholder seit wann, mit wem und uz welchen Themen und Schwerpunkten am Thema „Digital Societies“ arbeiten.
Bisher wurden ausschliesslich Schweizer Initiativen und Institutionen miteinbezogen. In Zukunft sollen auch internationale Initiativen und Institutionen identifiziert und das Mapping mit diesen ergänzt werden. Dazu wird die Website jedes Jahr im Herbst aktualisiert.
Arbeiten Sie zum Thema „Digital Societies“ und fehlt Ihre Initiative in unserer Liste? Möchten Sie die Details Ihrer Institution aktualisieren? Haben Sie Fragen zum Projekt? Bitte schreiben Sie uns an mapping@collegium.ethz.ch.
Abbildung 1: Karten-Ansicht der Initiativen zu “Digital Societies”.
Abbildung 2: Netzwerk-Ansicht der Initiativen zu “Digital Societies” mit Filtermöglichkeiten.
Abbildung 3: Listen-Ansicht der Initiativen zu “Digital Societies” mit Detailinformationen zur ausgewählten Initiative.